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Im digitalen Dschungel zurechtfinden

Angebot der Kreisvolkshochschule an Online-Kursen und Webinaren wird von allen Generationen angenommen INGELHEIM/MAINZ-BINGEN.

Corona hat das Fortschreiten der Digitalisierung auf nicht geahnte Weise beschleunigt, wenn auch längst noch nicht alles auch nur annähernd perfekt läuft, die Netze längst nicht flächendeckend sind, längst nicht überall schnelles Internet zur Verfügung steht. Die Pandemie zeigt, dass der Bedarf an digitalen Medien groß ist wie nie zuvor und dass sich die Herausforderungen nicht mehr zurückdrehen lassen. Dass es unausweichlich ist, sich mit ihnen zu beschäftigen und sich im digitalen Dschungel zurechtzufinden. Den Volkshochschulen kommt hier eine große Bedeutung zu.

Besonders ausgezeichnet mit ihrem Angebot hat sich die Kreisvolkshochschule (KVHS). Mehr als 1 050 Männer und Frauen aller Generationen nahmen bisher an Online-Kursen und Webinaren teil. Das KVHS-Konzept hat auch den Gefallen der Veranstalter der ersten Woche der Medienkompetenz im Land gefunden. Die wurde im Juni mit 81 Veranstaltungen an sieben Tagen gefeiert, wobei Bildungsministerin Stefanie Hubig, Birgit Pikowsky als Direktorin des Pädagogischen Landesinstituts und Jan Eumann, Chef der Medienanstalt des Landes, den Startschuss gegeben hatten. Die wollten nun auch die KVHS auszeichnen. Allein: Corona machte dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. Das Lob ist Leiterin Monika Nickels und ihrem Team jedenfalls sicher.

Nickels bleibt bescheiden. "Das Land hatte die Digitalwoche ausgerufen, und eine Einrichtung sollte prominent herausgestellt werden", sagt sie, wird dann aber deutlich. Denn die Bemühungen waren enorm. Einige Schulabschlüsse konnten online umgewidmet werden, auch Deutsch-Kurse ab B2 und C1- Sprachniveau wurden bereits im Mai umgestellt und nicht erst im September, wie bei vielen vergleichbaren Instituten. Auch die Kurse von Lehrern wurden umgestellt. "Wir haben viele Kurse neu konzipiert. Es gibt Kurse, die für kleines Geld neu abgerufen werden können", so Nickels. Wichtig ist dabei die Funktion, wonach die Lehrer bei Fragen der Schüler eingreifen können. Wer lernen will, muss die Möglichkeit haben, ist die Devise. Manche Erzieherinnen-Fortbildung lässt sich online erledigen, auch abschlussbezogene Kurse sind im Angebot. Dazu kommen jetzt Kurse im Gesundheitsbereich, genauso lässt sich auch das Kochen völlig neu erleben. "Hundert Personen von überall in Deutschland und der Welt sind da manchmal dabei", sagt Nickels. Alle bekommen eine Einkaufsliste, dann kann es losgehen. Das Equipment mit Kameras und notwendigem Zubehör, um die Kurse möglichst lebendig gestalten zu können, wurde von der KVHS angeschafft. "Wir haben in der Woche der Medienkompetenz sehr viel gemacht. Aber wir haben nicht alles speziell für diese Woche angeschafft", sagt Nickels.

Der KVHS geht es um Nachhaltigkeit in der Strategieentwicklung hinsichtlich der Digitalisierung. Nicht um einmalige Effekte. Und es geht um alle Fachbereiche und Teilnehmer, um Arbeitssuchende genauso wie um Senioren. "Wir wollen auch einfache Dinge zeigen und den Menschen dabei Sicherheit geben. Wie man bestellt, wie Online-Banking funktioniert." Nickels berichtet, das sie eine Deutsch-Lehrerin, die sich durch Fortbildungen sehr viele Kompetenzen erwerben konnte, aus dem Lehrbetrieb herausziehen, ihr viele Dinge rund um den technischen Support übertragen konnte. Überhaupt waren die Lehrer enorm gefordert: "Sie mussten neue Konzepte entwickeln, sich auf neue Formen des Lehrens einstellen." Das ist an der KVHS gelungen. Mit der gelungenen Mischung aus Online- und Präsenzunterricht in Kleingruppen sowie mit Webinaren.



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